Argentinien - Chile nordwärts

11. April 2018 bis 26. April 2018

Antofagasta bis La Quinca AR (Grenze zu Bolivien)


Wir leben unseren Traum! Panamericana


Die Salpeterstadt Chacabuco. Die Minenanlage wurde 1924 in Betrieb genommen und nach 14 Jahren bereits wieder eingestellt. Die Produktion war nicht mehr lukrativ (chemische Herstellung von Salpeter). 1972 unter der Regierung Allende, wurde Chacabuco unter Denkmalschutz gestellt und 1973/1974 von der Militärjunta als Lager für politische Gefangene genutzt.

In der Zeit des Abbaus entstand eine komplette städtische Infrastruktur. Nichts fehlte: Markthalle, Kirche, Krankenhaus, Hotel, Theater und Tanzsaal.

Ricardo, der Hüter der Anlage, lud uns ein, die Nacht im Areal zu verbringen.

Die Stadt hatte eine spezielle Wirkung auf uns. Beim Abendlicht und in der Morgensonne..... ganz eigenartig. Wir dachten an die Arbeiter und ihre Familien die hier lebten, aber auch an die politischen Gefangenen. Mit Ricardo verbrachten wir den gestrigen Abend bei einem gemütlichen Abendessen.

 


Chuquicamata

Am nächsten Tag buchten wir in Calama eine Tour zur grössten Kupfermine der Welt. Kupfer ist das wichtigste Exportprodukt Chiles. Die Mine hat gigantische Ausmasse. 5000 Meter lang, 3000 Meter breit und 1100 Meter tief. Die riesigen Lastwagen (Pneu-Durchmesser 4 Meter) wirken wie Spielzeugautos. Ein Kipper verbraucht pro Tag 2500 Liter Treibstoff. (Die Mine ist eine grosse Dreckschleuder).

Chuquicamata war auch eine Stadt in der die Minenarbeiter mit ihren Familien bis zu Beginn dieses Jahrhunderts lebten. 2008 verliessen die Letzten die Stadt. Sie wurden umgesiedelt nach Calama. Auch in Chuquicamata war alles vorhanden. Eine ganze Stadt die heute eine Geisterstadt ist. Verlassen und als Freilichtmuseum zu besichtigen. Grosse Teile sind mit Schutt zugedeckt worden, der Rest bleibt erhalten.

 


Auf dem Weg zu den El Tatio Geysiren besichtigten wir die Kirche in Chui Chui. 

Die Kolonialkirche wurde 1611 errichtet und von einer Mauer umgeben. Im Innenhof befinden sich einige Gräber von früheren Paderes. Auch in dieser Gegend sollte das Christentum Einzug erhalten. Die Kirchentüre wurde aus Kaktusholz gebaut. Die Bretter wurden mit Lederriemen statt Nägeln zusammengehalten.


Weiter durch die faszinierende Atacama-Wüste. Vorbei an wilden Eseln und Vicuñas.


Auf einer Hochebene auf 3420 Meter über Meer beschliessen wir zu übernachten. Wir wollen uns an klimatisieren. Dort treffen wir Brigitte und Peter wieder. Sie wollen etwas weiter oben nächtigen. Doch bald sind sie wieder da und haben Jaques und Estelle (auch Grande Afrika reisende) im Schlepptau. Nach über vier Monaten sind 50% der Grande reisenden wieder zusammen. Freude herrscht!!


Früh morgens starteten wir zum El Tatio Geysir auf 4200 m ü. M. Wir verbrachten einen herrlichen Tag mit spazieren (mehr geht nicht hier oben) und baden in den warmen Quellen. Am Abend beschlossen wir hier oben zu übernachten. Cornel und ich wollten testen ob wir in dieser Höhe schlafen können. 

Fazit: nicht super, aber es geht!


Beim alten Eingang des Valle de Luna (nicht mehr in Betrieb) trafen wir uns wieder mit den Grande Afrika Freunden.


San Pedro de Atacama – dieser Name klingt!! Das Dorf hat ca. 2000 Einwohner und liegt auf 2440 m ü. M. Auf staubigen Wegen erkunden wir San Pedro. Die Kirche wurde 1744 erbaut und besteht aus Lehmziegeln. Leider war sie geschlossen und wir mussten uns mit der Aussenansicht zufriedengeben. Wir fanden ein nettes Kaffee mit gutem Cappuccino und WIFI Zugang. San Pedro ist Ausgangspunkt für verschiedene Ausflüge.


Cornel mietete sich ein Velo und begab sich auf eine Tour ins Valle de Luna. Er kam begeistert, zufrieden und müde zurück. 40 km in dieser trocknen, warmen Luft haben ihn gefordert.


Wir wollten den Salar de Atacama sehen. Beim Lago Chaxa beobachteten wir Flamingos. Unterwegs konnte man die unglaubliche Weite der Wüste buchstäblich fühlen. 


Einsam liegen sie da, die Lagunen Meñiques und Mascanti. Auf über 4200 m ü. M. genieesst man reine klare (dünne) Luft. Hier erheben sich die Vulkane Cerro Miscanti (5622m) und Cerro Meñiques (5910m).


Auf dem Zeltplatz Andes Nomades trafen wir uns noch einmal mit unseren Freunden. Alle hatten zu tun. Wir putzten den Roadrunner innen raus. Es war bitter nötig! Cornel wechselte die Pneus und den Luftfilter, wir buken Guetsli und Brot. Estelle schnitt uns die Haare und alle machten mit bei den Vorbereitungen für unser gemeinsames Grillfest. Maurizio zeigte mir wie er den Pisco Sour mixt.


Weiter über den Paso Jama nach Argentinien. Der höchste Punkt befindet sich auf 4800 m ü. M. Es war faszinierend. Die Lamas haben sich hübsch gemacht und wir freuen uns sie zu sehen. Riesige Kandelaber Kakteen säumen die Strasse weiter unten.


Unterwegs, bereits in Argentinien, überqueren wir die Salinas Grandes. Hier wird mit ganz einfachen Mitteln Salz abgebaut. In den schön blauen Tümpeln bildet sich das Speisesalz und auf der anderen Seite wird das Industriesalz gepfadet. Mit einem Guide fuhren wir auf den Salzsee und konnten tolle Fotos schiessen.


Abfahrt bis Purmamarca.


In der alten Inkasiedlung Purmamarca übernachteten wir. Es ist ein farbiges und lebendiges Dorf. Wir genossen die fröhliche Atmosphäre


Letzte Station in Argentinien war das Hotel Suizo in Abra Pampa. Von den beiden Eigentümern Walter und Ruben wurden wir herzlich aufgenommen. Wir durften bei ihnen auf dem Parkplatz schlafen.

Achtmal reisten wir in Argentinien ein, nun geht’s morgen nach Bolivien.