Alaska / Kanada

 August  2019


Heute ging es wieder Richtung Dawson City, über den Taylor Hwy und den Top of the World Hyw. Wieder übernachteten wir auf dem Hausberg Dawson’s, dem Midway Dome.

 



Nachdem wir Lebensmittel gebunkert hatten, starteten wir das Abenteuer Dempster Hyw ( Dawson City - Inuvik, 736 Km).Hier gelten Kilometer Angaben anstelle von Meilen. Es sieht ganz anders aus als auf dem Dalton in Alaska. Wenig Bäume, schöne  Berge mit abgerundeten Formen und warmen Farben. Es ist die Tombstone Range. Die Strasse war bis hier hin sehr gut.

 

Unterwegs trafen wir einen Bulgaren, der die Reise mit dem Fahrrad macht. Selbstverständlich offerierten wir ihm heissenTee und etwas zu essen. Kurz darauf trafen wir Denise, aus Seattle, (auch sie mit dem Velo). Auch für sie hatten wir Verpflegung. Die beiden haben unsere Hochachtung.

 


Auf der Route lernten wir John aus Kanada kennen. Er war mit seinem Pickup Truck alleine unterwegs. Wir beschlossen, die restlichen 340 Kilometer ab Fort Mc. Pherson mit ihm zu fahren. Kurzer Hand reservierten wir ein Bed und Breakfast in Tuktoyaktuk (Tuk), packten ein paar Sachen und fuhren zusammen dem Ziel entgegen. So konnten wir auch unseren  Camper schonen. Offiziell ist der Dempster in Inuvik zu Ende. Ab hier führte bis vor zwei Jahren ausschliesslich im Winter eine Eisroad nach Tuktoyaktuk. Im Sommer konnte die Bevölkerung nur mit dem Flugzeug ausreisen. Was natürlich nur in Notfällen möglich war, da das sonst zu teuer würde. Jetzt können die Eskimo-Leute jederzeit auf der Naturstrasse nach Inuvik fahren. Einer sagte zu mir, dass er nun sogar nach Florida fahren könne. Und zwar immer und zu jeder Zeit!

 


Von Tuk waren wir von Anfang an begeistert! Es machte einen wilden und urchigen Eindruck auf uns. Die Dorfbewohner waren freundlich und freuten sich über unseren Besuch. Einfache Häuser und alles ungeteerte Strassen. Das Dorf hat ca. 900 Einwohner. Das Leben ist hart, denn die eine Hälfte des Jahres herrscht Polarnacht. Dafür ist es aber während der anderen Hälfte des Jahres immer hell.

 

Wir genossen ein typisches Essen (frittierter Fisch). Frittiertes scheint auf dem ganzen Kontinet ein beliebtes „Nahrungsmittel“ zu sein. Ausserdem probierten wir  die Spezialität der Eskimos - Walfett! Scheusslich!!!

 


Auf der Rückfahrt bildete sich vor dem Mackenzie River eine lange Kolonne. Ein Arbeiter des Fährunternehmens fuhr die Schlange ab und meldete, dass die Fähre wegen starken Windes nicht übersetzen kann.Wir standen geschlagene drei Stunden, bis wir weiter konnten. Bei Fort Mc Phearson assen wir zusammen mit John Znacht und verabschiedeten uns dann. Es waren zwei tolle Tage mit einem interessanten Gesprächspartner.

 


Rückweg auf dem Dempster. Wir haben unseren einzigen Grizzly Bär gesehen!!! Gaaanz weit hinten!!

 


Richtung Tok - genussvolles Reisen.

 


In Tok liessen wir die Vorderbremsen wechseln und Cornel befreite die Einstiegstreppe vom Dreck des Dempsters!

 


Campingleben vom feinsten. Immer, wenn wir ein Feuer haben, nutzen wir es auch zum Kochen. Hier werden Randen gesotten. An solchen Plätzen schlägt unser Herz höher.

 


Herrlich ist es durch die kanadische Landschaft zu fahren. Tolles Bergpanorama, Wälder und Flüsse. Hier fahren wir wieder über die Grenze nach Alaska.

 



Am Chilkat River können wir mehrere Weisskopfseeadler beobachten. Hier ist das 200 km2 grosse Chilkat Bald Eagle  Schutzgebiet mit der grössten Weisskopfseeadler-Population der Erde. Zwischen Oktober und Februar versammeln sich hier ca 3500 Adler zum grossen Fressen. Dann sind die Lachse am Laichen und der Tisch ist reich gedeckt. Aber auch im Sommer sind hier viele Adler zusehen. Das Gebiet ist ganzjährige Heimat hunderter Weiskopfseeadler.

 


Das kleine Städtchen Haines wurde 1870 von Händlern gegründet. Hier wurden Tauschgeschäfte mit den Tlingit Indianern gemacht. Die Stadt hat heute ca. 1700 Einwohner.

 

Vom hübschen Zeltplatz aus, konnten wir zu Fuss zum See.

 

Dort am Ausfluss des Chilkat Sees treffen sich Mensch und Tier zum Fischfang.

 


In einem alten Haus in Haines haben verschiede Künstler ihr Atelier. Auch ein kleines Freilicht Museum besuchten wir.

 


Frühe Tagwache, war angesagt. Um 05.30 Uhr standen wir vor der Fähre  nach Skagway. Die Überfahrt dauerte nur eine knappe Stunde. Auf dem Schiff unterhielten wir uns mit einem Paar, das wir am Vortag getroffen hatten. Lustiger weise fast Bekannte. Es sind dies Stefan und Jeanette Kühne. Sie führten 33 Jahre lang das bekannte Restaurant Zunftstube in Gossau. Tja, die Welt ist klein.

 


Zu Beginn des Goldrausches um 1898 kamen hier tausende Goldsucher mit den Dampfschiffen an. Ab diesem Punkt mussten die Menschen den beschwerlichen Weg über den Chilkoot Pass oder den White Pass Richtung Klondike River zu Fuss weiter gehen.

 

Skagway ist der Endpunkt der Inside Passage, hat jetzt ca. 920 Einwohner. 

 


Wir hatten das Glück und konnten mit dem Camper über den White Pass fahren. Auf dem Pass kreuzten wir wieder die Grenze nach Kanada und erreichten Carcross.